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Es kann jeden treffen - erlernte Hilfslosigkeit.

Erlernte Hilflosigkeit ist ein psychologischer Zustand, der entsteht, wenn eine Person wiederholt negativen Situationen ausgesetzt ist. Oft entwickelt sie dabei das Gefühl, die Kontrolle über ihre Umstände nicht mehr in der Hand zu haben. Dieser Zustand kann sowohl im Berufs- als auch im Privatleben auftreten und hat weitreichende Auswirkungen auf Motivation und Selbstvertrauen. Um diesen Zustand zu erkennen und erfolgreich zu überwinden, bedarf es gezielter Strategien und Maßnahmen. Als Partner, Freund/Freundin, Kollege und Vorgesetzter sollten die Anzeichen bekannt sein, um den Betroffenen schnellstmöglich Unterstützung anbieten zu können.

Was ist erlernte Hilflosigkeit?

In den 1960iger kam der Begriff „Erlernte Hilflosigkeit“ auf. Zwei Psychologen entdeckten den Zustand beim Beobachten von Hunden. Diese waren wiederholt unangenehmen Reizen ausgesetzt und hatten keine Möglichkeit, ihnen zu entkommen. Auch später unternahmen die Tiere nicht den Versuch sich zu befreien, obwohl ihnen eine Möglichkeit dazu gegeben wurde. Diesen Zustand nannten die beide Psychologen „erlernte Hilflosigkeit“.

Bei Menschen kann man einen ähnlichen Zustand feststellen. Sie entwickeln in dem Zustand ein Gefühl, dass alle Bemühungen sinnlos sind, selbst wenn reale Chancen zur Veränderung vorhanden sind.

Wie äußert sich erlernte Hilflosigkeit im Alltag?

  • Berufliche Kritik: Bei dauerhafter Kritik durch einen Vorgesetzten, kann das Gefühl entwickelt werden, dass egal ist, was man tut, da es ohnehin nie genug ist.
  • Scheiternde Projekte: Projekte, die trotz harter Arbeit und Engagement scheitern, können dazu führen, dass jemand den Glauben an seinen Einfluss auf den Erfolg verliert.
  • Beziehungsprobleme: Wiederholte und ungelöste Konflikte in der Beziehung, können einen resignieren lassen, so dass die Person aufhört, nach Lösungen zu suchen.
  • Gesundheitliche Schwierigkeiten: Wenn trotz sämtlicher Bemühungen keine Fortschritte beim Gesundheitszustand zu bemerken sind, geben manche Menschen auf und glauben, dass es keinen Sinn hat, sich weiter darum zu bemühen.
  • Karrierestagnation: Wenn trotz Weiterbildungen und zusätzlicher Qualifikationen keine beruflichen Fortschritte zu machen sind, kann sich das Gefühl entwickeln, alle Anstrengungen seien sinnlos.

Anzeichen von erlernter Hilflosigkeit rechtzeitig erkennen

Fallen verschiedene Symptome auf, kann erlernte Hilflosigkeit vorliegen.

  • Gefühl der Machtlosigkeit: Wenn das Gefühl aufkommt, keine Kontrolle über die Situation zu haben.
  • Motivationsverlust: Die Motivation, neue Herausforderungen anzunehmen oder an deinen Zielen zu arbeiten, geht verloren.
  • Negative Selbstgespräche: Nichts scheint einen Sinn zu machen und jeglicher Versuch wird unterlassen, etwas zu ändern, weil ein Scheitern schon als gegeben angesehen wird.
  • Passivität: Rückzug und Resignation, so dass keine aktiven Schritte zur Veränderung getan werden
  • Depressionen: Anhaltende Gefühle der Hoffnungslosigkeit und Traurigkeit können sich entwickeln.
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Was zur Überwindung von erlernter Hilflosigkeit helfen kann.

Stärkung des Selbstbewusstseins

Um bewusst positive Erfahrungen wahrzunehmen und das Selbstbewusstsein zu stärken, täglich drei Dinge, die gut gelungen sind, aufschreiben.

Negative Gedanken aufschreiben und sie positiv umformulieren. Dabei laut sprechen, dass jederzeit Veränderungen bewirkt werden können. Durch das Umformulieren wird das Ausgesprochen bekräftigt.

Setzen von Zielen

Zielen sollten nach der SMART-Formel formuliert werden: spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und terminiert. Dadurch können Fortschritte besser nachvollzogen werden.

Jedem kleinen Schritt, der dem Ziel näherkommt, darf eine Belohnung folgen als Motivation zum Dranbleiben.

Unterstützung suchen

Ein Netzwerk aus positiven und unterstützenden Menschen suchen. Freunde, Familie oder ein Coach können helfen, einen Perspektivwechsel vorzunehmen und den Weg neu einzuschlagen.

Bei Bedarf kann auch professionelle Unterstützung durch einen Therapeuten oder sinnvoll sein, sie helfen, tief verwurzelte Glaubenssätze zu erkennen und zu ändern.

Positives Denken trainieren

Dankbarkeit in den Alltag integrieren und täglich aufschreiben, was dankbar macht. So wird der Fokus auf das positive im Leben gerichtet.

Visualisieren wie es wäre, die smarten Ziele zu erreichen. Das Unterbewusstsein wird so einbezogen, aktiv nach Wegen zur Zielerreichung zu suchen.

Selbstfürsorge pflegen

Durch regelmäßige Achtsamkeits- oder Meditationsübungen, können Gedanken auf das HIER und JETZT gelenkt werden, das beruhigt, baut Stress ab und hilft einen klaren Kopf zu erhalten.

Das Etablieren von gesunden Routinen unterstützt zudem: dazu gehören ausreichend Schlaf, ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung.

Es bestehen Möglichkeiten, etwas zu verändern.

Mit Geduld, Selbstreflexion und der Unterstützung von außen, ist es möglich, erlernte Hilflosigkeit zu überwinden.

Wie immer geht es darum, sich die Situation bewusst zu machen, und der Wunsch die Kontrolle über die Situation wieder zurückerobern zu wollen. Du hast du Wahl und die Kraft mit kleinen, geduldigen Schritten wieder die richtige Richtung einzuschlagen. Egal wie klein die Schritte sind, sie lohnen sich – IMMER.

Achtet immer gut auf Anzeichen und aufeinander.

Herzlichst

Bettina

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